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Vorwort
Mit unserem heutigen Wissensstand ist es spannend zu sehen, wie man sich vor einem halben Jahrhundert die Zukunft vorstellte. Raumstationen im Weltall, Riesentomaten aus dem Atomgarten und fliegende Autos sind nur einige schöne Beispiele des Retro-Futurismus. Vorstellbar war vieles, einiges davon ist auch eingetroffen. Vor rund 50 Jahren erschien das Sammelbilderalbum "Die Welt von morgen". Blechroboter wird daraus in loser Folge einige der erstaunlichsten und beeindruckendsten Beiträge zitieren.

Blumenstrauß ohne Wasser

Die Kunststoff-Wohnung

"Es ist gar nicht so schlimm, in der modernen Kunststoff-Wohnung die Tapete mit Pinsel und Farben zu bemalen. Entweder wäscht die Mutter alles wieder ab oder sie reißt den Streifen herunter, von der Decke bis zum Fußboden, um eine neue Tapetenfolie auf die Wand zu drücken. Die Mutter braucht sie nicht mehr zu kleben; denn die Kunststoff-Tapete klebt von alleine. Der Ärger mit den Flecken auf dem Teppich gehört der Vergangenheit an. Man fährt mit einem Wischlappen, der chemisch präpariert ist, über den Teppich, und wie unter der Hand des Zauberers verschwindet der verschüttete, dunkelbraune Kakao. Der Teppich ist ebenso aus Kunststoff wie der Fußbodenbelag, die Gardinen und die Jalousien. Teller, Tassen, Kaffeekannen, Schüsseln, Vasen, Tisch, Stuhl, Sofa; alles aus Kunststoff hergestellt oder von einem Kunstharz-Überzug bedeckt. Die Blumen in der Vase brauchen nicht mehr im Wasser zu stehen, denn der Nelkenstrauß, den Mutti zum Geburtstag bekam, ist aus Kunststoff und verschönert das Heim für lange Zeit. Hat das Geschirr einen Sprung, bricht sich der Hocker ein Bein - man wirft alles in den Abfallschlucker. Kunststoff ist billig. Wer in einer Kunststoff-Wohnung lebt, der trägt auch Kunstfaserkleidung. Man geht mit der Mode. So sieht man immer elegant aus. Abgelegte Kleider läßt man vom Müllwagen abholen."

Blechroboter meint:

"...denn der Nelkenstrauß, den Mutti zum Geburtstag bekam, ist aus Kunststoff und verschönert das Heim für lange Zeit..." Der Blechroboter warnt an dieser Stelle eindringlich: Machen Sie so etwas auf keinen Fall! Schenken Sie bitte, bitte der "Mutti" keine Plastikblumen, denn das kann nur in Ihrem persöhnlichen Untergang enden. Besser man kauft einen Strauß aus echten Blumen; die riechen auch noch schöner!

Salzstreuer aus Plastik

um 1970

Und sonst? Plastikgeschirr, Eierbecher und Löffel, Plastikschüsseln und Plastiksalzstreuer - Plastik in der Wohnung hatte seinen Höhepunkt in den siebziger Jahren. Manches davon hat sich bewährt und wird auch heute benutzt, wie Butterbrots- und Vorratsdosen aus Kunststoff. Anderes war unpraktisch und ist längst verschwunden, oder besteht der Salzstreuer in Ihrer Küche etwa gänzlich aus Plastik? Abwaschbare Tapeten haben sich bewährt, vor allem in Haushalten mit Kindern. Selbstklebende Tapeten hingegen nicht, denn versucht man diese wieder abzuziehen, kommt der halbe Putz gleich mit herunter. Ein Problem seit der massenhaften Entstehung von Plastikmüll ist nach wie vor dessen Entsorgung. Ein vollständiges Recycling ist selbst heute noch möglich.

Werfen Sie noch mal ein Blick auf das Albumbild oben (zum Vergrößern auf das Bild klicken) und beachten das typische Zeitkolorit: Der rote Sessel links, auf dem Mutti sitzt. Die Hocker - heute eher untypisch, der Schallplattenspieler, die Form des Küchenschranks oder das Tupfenmuster der Vorhänge. Vati trinkt seinen Kaffee im Anzug und Schlips, was um 1960 durchaus in einigen Familien üblich war. Und "die Blumen in der Vase brauchen nicht mehr im Wasser zu stehen, denn der Nelkenstrauß, den Mutti zum Geburtstag bekam, ist aus Kunststoff und verschönert das Heim für lange Zeit." Haha, da freut sich Mutti aber über die Plastikblumen!

Weiter zu Teil 12: Von vier Forschern besetzt